Vitamin
K1 wird im Organismus von Mensch und Tier für vielfältige Funktionen gebraucht
!
|
Vitamin
K1, das einzige pflanzliche Vitamin K, ist ein
fettlösliches essentielles Vitamin mit Wirkung u. a. auf die Blutgerinnungsregulation, d. h. auf die Gammacarboxylierung verschiedener
Proteine, die dadurch aktiviert werden. Dazu gehören gerinnungsfördernde und
gerinnungshemmende Proteine sowie Osteocalcin, Matrix-Gla-Protein, Gas 6
u. v. a.
Ohne genügend Vitamin K liegen diese Eiweiße als unwirksame Vorstufen
vor, die unter den Begriff PIVKA zusammengefasst werden. In dieser Form können Vitamin
K abhängige Proteine
nicht ihre normalen Funktionen entfalten.
Spätestens seit den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts, nachdem
man die posttranslationale gamma-Carboxylierung als den molekularbiologischen
Wirkmechanismus von Vitamin K (K1/K2-Formen) erkannte, weiß man ferner, dass
in fast allen Zellsystemen bzw. Geweben Vitamin K-abhängige Proteine vorkommen.
Auf diese kompakten Ausführungen lassen sich die vielfältigen Funktionen
der K-Vitamine konzentrieren.
Bereits diese Kurzform macht deutlich, dass Vitamin K
(K1/K2-Formen) - fettlöslich ! - vielfältige Funktionen hat
und zudem – z. B. nach schriftlichen Aussagen sowohl des
Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), als auch
des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) ) und ebenfalls der Europäischen
Arzneimittelagentur (engl. European
Medicines Agency, abk. EMEA) der Wirkstoff Vitamin K1 (Phylloquinone USP,
Phytomenadion Ph. Eur.) als praktisch untoxisch zu bezeichnen ist.
Praktisch - wie es eigene Erfahrungen und viele Belege der Beobachtung
nachvollziehbar bestätigen und - theoretisch - wie es in wissenschaftlicher
Literatur zu finden ist.
Ich bin überzeugt, dass sich im Laufe der Zeit nicht nur weitere (bisher
unbekannte) Vitamin K abhängige Proteine finden lassen werden, sondern es
sich für Vitamin K1 noch herausstellen wird, dass es vier prinzipiell
unterschiedliche Wirkungsbereiche gibt:
1. Kofaktor der gamma-Carboxylierung,
2. Teil eines
Elektronentransfersystems in der mitochondrialen Atmungskette
aufgrund seiner Chinonstruktur,
3. als Faktor von bestimmten
Regulator-Rezeptorsystemen aufgrund
seiner Prenyl-Strukturen und
4. Zelluläre Redox-Homöostase
(vermittelt durch VKORC1L1-Reaktionen).
Bei den
"Regulatorfunktionen" kann man nach der vorhandenen wissenschaftlichen
Literatur bereits ansprechen:
- Blutgerinnung (Gerinnung, Antigerinnung, Fibrinolyse)
- Knochenstoffwechsel,
- Gefäßbiologie (Verkalkung),
- Zellvermehrung (Zellwachstumsförderung
und Zellwachstumshemmung).
Praktische Erfahrungen bei regelmäßiger Optimierung der
Vitamin K1-Zufuhr weisen darauf hin, dass dieses essentielle fettlösliche Vitamin
unmittelbar und mittelbar positive Wirkungen und Funktionen auch für das
Immunsystem entfaltet.
Solange man Vitamin K ausschließlich
unter der eingeengten Sichtweise "nur Blutgerinnung" bewertet -
solange werden nur die Personen Vorteile haben, die um die vielfältigen
Funktionen von Vitamin K Bescheid wissen und dieses lebensnotwendige Vitamin für
sich und gleichfalls für ihre Tiere gesunderhaltend und gesundheitsfördernd
nutzen !
In diesem Zusammenhang sei z. B. auf Biesalski, H. K., et al., Ernährungsmedizin,
Thieme, Stuttgart (2004) hingewiesen, wo u. a. folgende Ausführungen zu
finden sind: "Gleich den Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X werden die
Gerinnungsinhibitoren Protein C und Protein S als Vorstufen in der Leber
synthetisiert und ebenfalls unter Mitwirkung des Vitamin K carboxyliert.
Ein Vitamin K Mangel führt somit auch zu einem Protein C und Protein
S Mangel."
Ferner kann man schon in angesehenen Tageszeitungen wichtige Aussagen
finden. So schreibt z. B. die "Frankfurter Allgemeine (FAZ)" in ihrer
Ausgabe vom 11. Februar 2004 in einem Artikel mit der Überschrift: "Wenn
das Blut Klumpen bildet" folgendes: "Die Bedeutung von
Vitamin K für gesundes Blut, das weder unstillbar aus Wunden fließt noch in
den Geweben verklumpt, ist kaum zu unterschätzen" !
Seit mehr als 25 Jahren liegt
unverändert die Frage auf dem Tisch: Wie lange noch soll die
Blutgerinnung der alleinige Maßstab bleiben ?
Allerdings
gibt es auch wasserlösliche Darreichungsformen des Vitamin
K, die m. E. unphysiologische
Formen des Vitamin K darstellen Wasserlösliche Derivate
des Menadion K3 für Tiere und wasserlösliche Darreichungsformen des
Vitamin K1
für Menschen.
Professor Koller:
"Professor Rudolf Hess aus Zürich, ein Physiologe und Nobelpreisträger,
hat immer gesagt: "Wenn man den Eindruck hat, dass die Natur etwas falsch
gemacht habe, dann hat man etwas falsch verstanden."
Das war für ihn geradezu ein
heuristisches Prinzip, dass er sagte: "Die Natur macht das Optimum".
Beim Synkavit (Anmerk.: Menadiol K4, das im Organismus wie Menadion K3
wirkt) glaubte man, die Natur verbessert zu haben (Vitamin K
Wasserlöslichkeit).
Das Gegenteil war der Fall !"
und
Professor Künzer:
"Die Nebenwirkungen, die das Synkavit hatte, haben die Kinderärzte der
damaligen Zeit natürlich "hautnäher" erlebt als die Internisten. Man
kann ohne Übertreibung sagen, dass durch Synkavit - natürlich in bester
Absicht gegeben - Hunderte, Tausende von Neugeborenen zu Tode, zumindest zu
schwersten Schäden gekommen sind. Das hat daran gelegen, dass das Synkavit ein
exorbitanter Heinz-Körper-Bildner ist
ferner (ebenfalls zitiert): "...sind sicher Hunderte und Tausende von
Neugeborenen auf der ganzen Welt zugrunde gegangen oder haben schwerste Hirnschäden
durch die Zugrunderichtung zentralnervöser Strukturen davongetragen."
(Quelle: Prof. Dr. A. H. Sutor und Prof. Dr. W. Künzer, Physiologie und
Pathophysiologie des Vitamins K, Arbeitstagung Freiburg, 9. und 10. Mai 1986,
Editiones >Roche<, Basel, Grenzach-Wyhlen)
Für mich persönlich kommen allerdings wasserlösliche Darreichungsformen des
Vitamin K1 nicht in Frage. Ich bevorzuge natürlicherweise bzw.
naturidentisch fettlösliches Vitamin K1, worunter die als Arzneimittel üblichen
und oral verwendbaren Emulsionen zu verstehen sind.
Die
Verwendung von fettlöslichem Vitamin K (K1/K2-Formen) ist im Bereich Tiere
(Therapie und Ernährung) bedauerlicherweise und für mich absolut unverständlich immer
noch eine "Seltenheit" und im Humanbereich auch weitgehend
"unterentwickelt". Aber es zeichnet sich - unaufhaltsam - ein Umdenken
ab und das ist auch gut so !
Inzwischen sind eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten zu finden, die die
Umwandlung (Conversion) von Vitamin K1 in Vitamin K2-Formen (MK-n) – auch
unabhängig von bakterieller Synthese – zum Thema haben.
Dabei wird
nach meiner Überzeugung zu beachten sein, dass es – naturgemäß - im
Organismus auf verschiedenen Wegen zu Umwandlungen von K-Vitaminen (vornehmlich
Vitamin K1 in Vitamin K2-Formen – MK-n) kommt. Nach bisherigem Kenntnisstand
ist m. E. davon auszugehen, dass Vitamin K1 als Ausgangswirkstoff bedeutende
Priorität besitzt, woraus – gewebespezifisch – praktisch alle benötigten
Vitamin K2-Formen (MK-n) gebildet werden können. Folgeumwandlungen innerhalb
der Mk-n als Ergänzungen dieses Umwandlungsmechanismus eingeschlossen. Der
Organismus kann sicherlich davon unabhängig über die Ernährung bzw. über Zuführung
von außen aufgenommene Vitamin K2-Formen (MK-n) selektiv in den jeweiligen
Zellsystemen bzw. Geweben (u. a. auch infolge von Folgeumwandlungen) ebenfalls
nutzen.
Die Umwandlungsvorgänge von Vitamin K1 in K2-Formen (MK-n) und (Folge-)
Umwandlungen innerhalb der Vitamin K2-Formen (MK-n) werden immer mehr Gegenstand
weiterführender Forschungsvorhaben.
Herbert
Schulz
Am Waldhag 3, 77839 Lichtenau (Baden)
Tel.: 07227 – 505 541
e-mail: hs.vitamink1@gmx.de
http://www.vitamin-k1.org
© Herbert Schulz 12. August 2009
Impressum
/ Datenschutz
Weitere Artikel über
Vitamin K1 finden Sie
untenstehend
|
|